Die Erde sieht uns an
Ganz zu Eis kannst du werden, Erde,
wenn wir dich nicht liebend schützen.
Gerade in der Kälte gibt es verwegene Hoffnung:
Ich bin, was ich glaube.
Wenn wir verletzbar werden, schmilzt der Widerstand,
und das Wachsen kann beginnen.
Die Zartheit der Welt und ihre Verwundbarkeit
werden wir nur dann spüren, wenn wir sie in uns tragen.
Die Mitwelt umgibt mich.
Ich bin nicht mehr ihr Zentrum,
sondern nur eine ihrer tausend Erscheinungen.
Das Blühen fordert mich heraus,
aus dem Grau zu treten, farbig zu werden,
mein Leben zu gestalten.
Gemaserter Stein, du mahnst mich.
Ich will auf deine Brüder und Schwestern achte:
auf die Wäder, die Wiesen, die Luft und das Wasser.
Was wir für die Erde sind, wird die Erde für uns sein.
Wenn sich alles in mir emporstreckt und auf die Sterne ausrichtet,
finde ich meine Wurzeln. Was uns anzieht, stärkt uns.
Was wir lieben, pflegen wir.
Was wir nicht pflegen, lieben wir nicht.
Wer für die Erde ist, ist für sich selbst.
Wer sie sich unterwirft, zerstört sich selbst.
Schon das Leben selbst ist eine Feier.
Etwas ist, wird und leuchtet gegen die Leere und das Dunkel.